Wenn man nicht oder nicht gut hört
… ist es sehr schwierig, die Laut- und Schriftsprache zu erlernen. Das bedeutet
- gehörlose Kinder, die unter Hörenden aufwachsen, haben bei der Einschulung einen aktiven Wortschatz von ca. 300 Wörtern.
Hörende Kinder haben im Durchschnitt einen aktiven Wortschatz von ca. 5.100 Wörtern. - Geschriebenes ist oft schwierig zu verstehen
- Bedeutungen und Zusammenhänge bleiben oft rätselhaft
… kann man sich nur schwer mit hörenden Menschen verständigen. Das bedeutet
- Unterhaltungen sind sehr anstrengend
- Gespräche mit mehreren hörenden Menschen sind unmöglich
- viele Informationen versteht man nicht
- Missverständnisse und Konflikte entstehen
… ist man von vielen Vorgängen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens ausgeschlossen. Das bedeutet
- die Berufswahl ist stark eingeschränkt
- Vorträge, Kino, Theater, Führungen sind nur mit Hilfen zu verstehen (Untertitel, Höranlagen, Dolmetscher:innen). Diese Hilfen werden nur selten zur Verfügung gestellt.
… können Radio und Telefon nicht, Fernseher nur eingeschränkt genutzt werden. Das bedeutet
- Terminabsprachen mit Arzt, Handwerkern, … sind kompliziert und zeitaufwändig
- viele Nachrichten und Informationen bekommt man nicht mit
… können wichtige akustische Signale nicht wahrgenommen werden. Das bedeutet
- Durchsagen auf Bahnhöfen und Flughäfen, Aufrufe im Wartezimmer oder auf Ämtern bekommt man nicht mit
- Sirenen, Martinshorn, Hupen … bemerkt man nicht
… muss man für alle Lebensvollzüge, die mit Sprache zu tun haben, viel mehr Zeit und Anstrengung aufwenden.